Innsbruck – Ausgerechnet vor dem einstigen Suchtgiftrichter Josef Geisler wurde gestern am Landesgericht ein Drogen-Prozess mit Neuigkeitswert für Tirol verhandelt.So war es auch Geisler in jahrelanger Gerichtspraxis noch nicht untergekommen, dass eine Tirolerin wegen Suchtgiftweitergabe an das eigene Kind angeklagt war. Die Innsbruckerin hat selbst eine Suchtgiftkarriere hinter sich und war zusätzlich auch wegen LSD und Suchtgiftvergehen ab 1984 angeklagt.
„Das mit dem Sohn gebe ich zu. Wie ich ihn mit Cannabis versorgt habe, hat er aber eh‘ schon geraucht“, versuchte sich die 46-jährige kleinlaut zu rechtfertigen. Mit LSD wollte sie aber nichts mehr zu tun haben: „Das Zeug ist schuld an meiner Schizophrenie. Ich hab‘ damit schon 1998 abgeschlossen!“
Richter Geisler glaubte es und verurteilte die bislang Unbescholtene wegen der Suchtgiftweitergabe an den Sohn zu bedingten 720 Euro Geldstrafe: „Der Bub war erst 17. Sie wären als Mutter eigentlich verpflichtet, auf seine Gesundheit zu schauen. Da fehlt mir komplett das Verständnis!“
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